Page 14 - Staleke Ausgabe 201, Frühjahr 2016
P. 14

Im Notfall einen Stromstoß – Fünf Defibrillatoren konnten dank Spendenaktion angeschafft werden
HAGEN. „Die Elektro­ den nacheinander auf den freien Oberkörper aufkleben“: Eine Frau­
enstimme erklärt nachdrücklich, wie der Defibrillator anzuwenden ist, wenn der Startknopf betätigt wurde. Das medizinische Gerät, dessen komplette Bezeichnung „Au­ tomatisierter externer Defibrillator (AED)“ lautet, dient der Behand­ lung von Herzrhythmusstörungen und kann im Notfall von Laien zur Ersten Hilfe angewendet werden. Fünf dieser Geräte, abgekürzt auch „Defi“ genannt, konnten jetzt in der Gemeinde Hagen im Bremischen an­ geschafft werden.
Gemeinsam mit Thomas Lüde- mann, Lehrer an der Hagener Waldschule, Ebru Yeni, Mitar- beiterin in der Gemeinschaft- spraxis Dorsch/Charlet/Lutfi, und Heinrich Ohlmei-
und robust ist und bin auf eine schwäbische Firma gekom- men“, erzählt Hashem Lutfi. „Der Preis eines Defibrillato- ren liegt bei gut 1.200 Euro,
ren in der Burg zu Hagen, im Rathaus, in der Waldschule und in der Hermann-Allmers-Schu- le. „Ich freue mich, dass wir einen bekommen und hoffe, dass wir ihn niemals brauchen“, sagt Schulleiterin Nadine Bi- schoff. „Für die Schulen habe ich Defibrillatoren mit Alarm gewählt“, erzählt Hashem Lufti. Die Geräte machen sich bei Be- dienung lautstark bemerkbar, um Missbrauch vorzubeugen. Auch in der Kreissporthalle soll- te ein Defibrillator angebracht werden, der auf Vorschlag von Heinrich Ohlmeier seinen Platz vorerst – solange die kreisei- gene Halle noch als Notunter- kunft für Flüchtlinge genutzt wird – in der Grundschulturn- halle findet. Ein weiterer Stand- ort, der Sportplatz an der Blu- menstraße, solle möglichst mit einer Sammelaktion in diesem Jahr abgedeckt werden, so Ohl- meier. Und auch aus den ande- ren Ortschaften der Gemeinde wird der Wunsch nach der me- dizinischen Ausrüstung laut: „In Driftsethe und Bramstedt wünscht man sich einen „Defi“, ich werde mich in diesem Jahr dafür einsetzen, dass die Sport-
© Druckhaus Wüst
C ANDREA GROTHEER
Mit dem Initiator Hashem Lutfi freuen sich Heinrich Ohlmeier, Bernd Krauthoff, Ebru ✁Yeni, Thomas Lüdemann und Nadine Bischoff (v.r.) über 5 Defibrillatoren
Amtsdamm
Amtsdamm
Elbe-Weser Sparkasse
Rathaus
Burgallee
Burg zu Hagen
Hermann-Allmers-Schule
Waldschule Hagen
Standorte der Defibrillatoren
14 | FRÜHJAHR 2016
UNTER DER STALEKE
Volksbank
ZOB
Kreissporthalle
er, Vorsitzender des Hagener Sportvereins,
hatte Allgemeinmedi-
ziner Hashem Lutfi
eine Spendenaktion
ins Leben gerufen. Insgesamt kamen 6.630 Euro zusammen, 29 Bürger und Unternehmen zeigten sich spendenfreudig. „Ich habe mich damit ausein- andergesetzt, welches Gerät gut und günstig sowie sicher
Keine Wartung und sechs Jahre Garantie
das Gerät ist in seiner Preisklasse das Beste“, so der Mediziner. Es benötige keine War- tung und habe sechs Jahre Garantie. Zudem
sei es für Kinder und Erwach- sene gleichermaßen geeignet, den Kindermodus könne man per Knopfdruck einschalten. „Überwinden Sie im Notfall Ihre Hemmungen, Sie können keinen Fehler machen. Nicht- stun wäre viel schlimmer“, ruft Hashem Lutfi dazu auf, die Angst vor der Anwendung zu überwinden. Wichtig sei es, zeitgleich einen Notruf unter 112 abzusetzen und den Anwei- sungen des Gerätes zu folgen. „Wenn die Elektroden befes- tigt wurden, müssen alle zur Seite gehen und einer drückt den Knopf“, erklärt der Arzt. Ein Elektroschock wird hiermit aus- gelöst. „Das Gerät merkt, wenn es noch Pulsschlag gibt“, so der Fachmann weiter. Aufgehängt werden sollen die Defibrillato-


































































































   12   13   14   15   16