Page 33 - Staleke Ausgabe 204, Winter 2016
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gefeiert Als Eintrittskarte gab es keinen Stempel, sondern ein Tanzband, das am Handgelenk des Gastes befestigt und jedes Wochenende in einer anderen Farbe ausgegeben wurde Ge- rade beim öffentlichen Tanz ging das Publikum dorthin, wo die beste Kapelle
Marschwalzer Anzug und Kra- watte waren Pflicht für die Her- ren Manchmal überstanden die aber den Abend nicht, wenn es wieder einmal eine Schlägerei gegeben hatte Die gab es öf- ter als heute Danach war aber die Sache erledigt Die Polizei
brauchte nur selten einzugreifen Getanzt wurde meistens bis in die frühen Morgen-
stunden Wer zwischendurch Hunger hatte, setzte sich in das Clubzimmer der Gaststät- te und aß eine Bockwurst mit Kartoffelsalat oder andere einfache Gerichte So ging es den ganzen Winter durch bis zum Osterball und den Tanz in den Mai Danach begann für die Musiker die schwere Schützenfestsaison, denn hier waren neben der Tanzmusik auch noch der Kindertanz, die Umzüge musikalisch zu beglei- ten und das mehrere Tage am Wochenende Auch die Hoch- zeiten verlangten den Musi- kern einiges ab Zuerst war eine Haustrauung musikalisch zu umrahmen oder das Brautpaar mit Blasmusik von der Kirche abzuholen Dann wurde zum Essen die Tischmusik und an- schließend die Tanzmusik auf der Diele oder schon auf einem Saal gemacht Schließlich wur- de das Brautpaar mit Musik bis ins Schlafzimmer begleitet Die
spielte Meistens sa-
ßen vier oder fünf Mu-
siker oder bei großen Zeltfesten auch acht oder zehn Mann auf der Bühne Blasmusik war Trumpf Der erste Trompe- ter war der Chef, wie Fritz Rabe bei der Moorkapelle oder Heinz Tietjen bei der Garlstedter Tanz- kapelle Er bestimmte das Pro- gramm, das nach dem Krieg erst aus volkstümlichen Melo- dien bestand In den fünfziger Jahren kamen dann die Lieder aus den Heimatfilmen und spä- ter auch Schlager dazu
Die meisten Kapellen hatten zuerst noch handgeschriebene Noten und später beim Musik- verlag Firmament ein Notena- bonnement So waren sie im- mer aktuell Die Blätter wurden mit einer Nummer versehen und in eine Mappe für jedes Instrument gelegt Dann sagte der Kapellmeister nur „Num- mer seben ut dat blaue Book“, und jeder wusste Bescheid Das Programm war vielfältig Ne- ben den Standardtänzen gab es auch immer den beliebten
Moorkapelle-Umzug – Die Moorkapelle bei einem Schützenfestumzug in den 1950er Jahren. Vorn die drei Trompeter Fritz Rabe, Heinrich Bohling und Paul Berger (v.l.).
Blasmusik war Trumpf
Kapelle Heinz Tietjen-Schützenfest Uthlede 1977 – Auf den großen Schützenfesten spielten die großen Besetzungen noch lange, wie hier die Kapelle Heinz Tietjen 1977 in Uthlede. Von links Hinrich Schade, Henry Breihan, Günter Schlag, Heinz Tietjen, Clemens Sieg, Walter Kruse und Günter Wollny.
Musiker waren ja flexibel, denn sie waren unabhängig von der Steckdose In den 1960er Jah- ren kamen die Beatles auf Diese Welle schwappte auch auf die dörflichen Feste über Die jun- gen Leute verlangten moder- nere Musik und der Stern der alt eingesessenen Blaskapellen begann zu sinken In den Bands
hielt die E-Gitarre Einzug und der Gesang rückte mehr in den Vordergrund So entstanden neue Gruppen mit jungen Mu- sikern In den siebziger Jahren gab es allein in der damaligen Samtgemeinde Hagen mehre- re beliebte Tanzkapellen, über die wir in der nächsten Ausgabe berichten werden s Otto Baur
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