Page 4 - Staleke Ausgabe 204, Winter 2016
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Eine kleine Weihnachtsgeschichte Verfasser unbekannt
Vier Kerzen brannten am Adventskranz und draußen war es ganz still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen miteinander zu reden begannen.
Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße FRIEDEN. Mein Licht gibt Sicherheit, doch die Menschen halten keinen Frieden. Sie wollen mich nicht“. Ihr Licht wurde kleiner und kleiner und verlosch schließlich ganz.
Glauben,
Liebe,
Hoffnung«
»Das Märchen
Frieden,
Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße GLAUBEN. Aber ich fühle mich überflüssig. Die Menschen glauben an gar nichts mehr. Es hat keinen Sinn, dass ich brenne“. Ein Luftzug wehte durch den Raum und die zweite Kerze war aus.
Leise und sehr zaghaft meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße LIEBE. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen, denn die Menschen sind Egoisten geworden. Sie sehen nur sich selbst und sind nicht bereit einander glücklich zu machen“.
Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.
Da kam ein Kind ins Zimmer. Verwundert schaute es die Kerzen an und sagte: „Aber ihr sollt doch alle brennen und nicht aus sein“.
Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine Angst, denn
so lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen immer wieder anzünden. Ich heiße HOFFNUNG“.
Mit einem kleinen Stück Holz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und erweckte Frieden, Glauben und die Liebe wieder zum Leben.
Das Märchen ist mir so vertraut – und dennoch lese ich es immer wieder gerne. Warum? Weil in der Geschichte so viel Wahrheit verborgen ist.
Doch was hilft uns die Erkenntnis, wenn die Realität so grausam ist, weit entfernt
z. B. von Frieden auf Erden. Aber mit Frieden ist ja nicht nur der Weltfrieden gemeint. Auch der Frieden innerhalb der Familie, der Nachbarschaft, usw.
Da sind wir, jeder Einzelne, gefordert. Wir haben die Möglichkeit mit unseren Worten und Taten Frieden, Glauben und die Liebe zu erneuern.
Wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben.
In diesem Sinne:
Besinnliche Advents- und Weihnachtstage meine lieben Leserinnen und Leser
Ihr Gerhard Wüst
4 | WINTER 2016
UNTER DER STALEKE


































































































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