Page 44 - Staleke Ausgabe 204, Winter 2016
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Wenn der Feuerwehrnachwuchs zum „Einsatz“ ausrückt
die Gerätekunde und den Um- weltschutz Schon bald möchte Leon den Truppmannlehrgang machen und im Anschluss zur aktiven Feuerwehr wechseln „Es ist ein tolles und sehr erfül- lendes Gefühl, Menschenleben zu retten“, sagt er Seine Kame- radin Lea Steinbeck sträubte sich dagegen anfangs noch ge- gen eine Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr „Ich wusste erst gar nicht genau, was mich hier erwartet“, berichtet sie Seit ihrem Beitritt sind drei Jahre vergangen „Mittlerweile finde ich, dass es eine gute Ent- scheidung war Ich denke, dass
achtzehn Jahren lernen in der Lehnstedter Jugendfeuer- wehr den Berufsalltag eines Feuerwehrmannes kennen Die Nachwuchsabteilung ist eine von insgesamt sieben Ju- gendfeuerwehren in der Ge- meinde Hagen Hinzu kommt die Jugendgruppe Albstedt/ Hoope, die sich derzeit noch in der Aufbauphase befindet „Bei uns gibt es eine Mischung aus fachlicher Ausbildung und Spaßveranstaltungen“, berich- tet Christoph Werde Er war früher ebenfalls Mitglied in der Jugendfeuerwehr, wechselte im Anschluss zur aktiven Feu-
LEHNSTEDT. Es brennt. Dichter Rauch steigt aus der Scheune hervor. Nun muss es schnell ge-
hen, denn jede Sekunde kann über Leben oder Tod entscheiden. Hanna, Anneke, Lina und Lea zögern nicht lange und bereiten sich darauf vor, die Scheune zu stürmen. „Halt!“, ruft Jugendwart Roland Kister. „Habt ihr nicht was vergessen?“. Schnell eilen die Mädchen in ihren blau-orange- nen Uniformen zum Feuerwehrauto. Zielsicher greifen sie zu den Handleuchten Dann wird es ernst In der Gruppe dringen sie in das dunkle Innere der Scheune vor Sehen können sie kaum etwas „Ihr beiden guckt oben und wir schauen hier unten“, einigen sich die Mädchen Zusammen suchen sie nach der verletzten Person Wenige Minuten vergehen bis der erlösende Aufschrei ertönt „Ich habe sie“, hallt es durch die Scheune Draußen warten bereits die Kameraden auf das geborgene Opfer Mit der Trai- ningspuppe im Arm verlassen die Mädchen die vorgetäusch- ten Rauchwolken und bringen sie ordnungsgemäß in Sicher- heit Sie haben es geschafft Sie haben die Übung bestanden „Wir machen zwischendurch immer mal wieder Übungen wie diese, bei denen wir einen Brand simulieren oder einen Pkw-Unfall nachstellen, um den Kindern so einen Eindruck von der Arbeit eines Feuer- wehrmannes zu vermitteln und sie auf Einsätze vorzubereiten“, erklärt
ist innerhalb der Dorfgemein- schaft selbstverständlich“, sagt er Unterstützt wird Kister von der stellvertretenden Ju- gendwartin Yasmin Wessel so- wie den Betreuern Janos und Marcel Schlüterbusch, Thimon Lerch, Torben Schnibbe, Cars- ten Steilen und Gemeindeju- gendwart Christoph Werde Für den sechzehnjährigen Leon Stolz sind die simulierten Sze-
Gemeinsam wollen sie Leben retten (2. Reihe von links): Levi Palait, Hanke von Oehsen, Leon Stolz, Meriel Palait, Anneke Steilen, Lea Steinbeck, Nando Illjes, Jugendwart Roland Kister und (1. Reihe vorne) Lina Stolz, Hanna Horstmann, Emily Kursawsky und die stellvertretende Jugendwartin Yasmin Wessel.
narien der Übungen bereits Routine Seit sechs Jahren ist er Mitglied in der Lehnstedter Ju- gendfeuerwehr „Mein Vater ist schon lange in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv Das hat mich neugierig gemacht“, sagt er
Angst vor Feuer und anderen möglichen Gefahren während ei- nes Einsatzes habe er nicht „Ich weiß, dass ich ein gutes Team habe, auf das ich mich
verlassen kann und das mir in solchen Situationen hilft“, er- klärt er
Besonders interessant finde er
ich immer wieder mitmachen würde“, gesteht sie Die neun-
erwehr und wurde im Februar 2016 zum Leiter der Jugendfeu-
jährigen Freundinnen
Emily Kursawsky und
Meriel Palait möch-
ten im kommenden
Jahr ebenfalls in die Jugendfeuerwehr ein-
treten Neugierig be- obachten sie ihre uniformier- ten Vorbilder bei den Übungen und merken, dass die Perso- nensuche im Nebel gar nicht so einfach ist „Man muss ganz schön schnell und vorsichtig sein“, stellen beide fest
Rund zwanzig Kinder und Ju- gendliche zwischen zehn und
erwehren der Gemein- de Hagen ernannt Seitdem kümmert er sich um die Organi- sation und ist unter anderem auch für die Abnahme der Jugend-
flamme – einer Auszeichnung für Jugendfeuerwehrmitglie- der – im Landkreis Cuxhaven zuständig
Die Dienste stellt jede Ju- gendfeuerwehr nach eige- nem Bedarf „Unser Ziel ist es, möglichst viele der Kinder auf den aktiven Dienst in der
Es ist ein tolles und sehr erfül- lendes Gefühl Menschenleben zu retten
Beispielsweise lernten die Kinder, wie man einen Notruf absetzt
Roland Kister Seit fünf
Jahren ist er Jugend-
wart in Lehnstedt Das Interesse an der Arbeit
des Löschtrupps habe
ihn schon im jungen Alter von zwölf Jahren gepackt „Ich war damals selber in der Jugend- feuerwehr Die Mitgliedschaft
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