Page 58 - Staleke Ausgabe 205, Frühjahr 2017
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Station kümmert sich um kranke und alte Papageien
„Am Ende waren es 120 Tiere“, erzählt Margrit Reinhardt  Sie wollte die Papageien damals retten und auswildern, was letztendlich nicht möglich war  Heute weiß sie: „Man sollte Pa- pageien im Handel nicht frei- kaufen  Von zehn Tieren, die in der Wildnis gefangen werden, kommt nur einer an seinem „Bestimmungsort“ an  Wer einen Papageien aus Mitleid kauft, kauft bis zu neun tote Vögel mit“, macht sie die Prob- lematik drastisch deutlich  Viele Tiere würden beim Einfangen, in beengten Transportkisten oder in der Quarantäne, in der sie mit Antibiotika behandelt werden, sterben  Die Tiere, die Margrit Reinhardt heute auf dem Gnadenhof beherbergt und bis zum Tode versorgt, ha- ben alle eine Leidensgeschich- te hinter sich 
Das Gelbbrustara-Weibchen Klara, das erst seit ein paar Wochen in der Papageiensta- tion lebt, hat sein namensge- bendes Markenzeichen ver- loren: Die Papageiendame ist an Brust und Beinen komplett nackt  „Klara kommt von ei- nem Campingplatz in Schles-
wig-Holstein  Sie wur- de alleine hinter Glas gehalten und von Kin- dern durch Klopfen an die Scheibe geärgert“, erzählt Margrit Rein- hardt  Eine mitfühlen- de Urlauberin habe den Besitzer überre-
det, ihr das Tier zu überlassen, sie brachte es zum Gnadenhof 
„Einzelhaltung ist absolut nicht artgerecht, Papageien sind Schwarmvögel  Wenn sie allein und dazu noch in einem klei- nen Behältnis untergebracht sind, erkranken sie häufig an einer Verhaltensstörung und fangen an, sich zu rupfen“, erklärt die Fachfrau  „Rupfer“ nennt man diese Tiere, die ihre Haut durch jahrelanges rupfen so stark schädigen, dass keine Federn mehr nach- wachsen  „Bei Anfangsrupfern gibt es Heilungschancen bis zu 90 Prozent“, weiß Marg- rit Reinhardt  In artgerechter Haltung, zu der neben einem gefiederten Partner auch die richtige Ernährung sowie eine große Voliere mit Freigang gehören, würden die Federn dann wieder nachwachsen  Aber: „Es gibt auch Vögel, die sich stark selbst verstümmeln und letztendlich Selbstmord begehen“, sagt die Tierheim- leiterin  Die Großpapageien, die bis zu 120 Menschenjahre alt werden können, hätten die Intelligenz eines sechsjährigen Menschenkindes  Daher auch ihr Sprachtalent  Während Aras, Amazonen und Kakadus meis- tens nur eine Stimme beherr- schen, sind Graupapageien in der Lage, zu assoziieren  „Sie können verschiedene Stimmen und Geräusche imitieren und verbinden, was sie sehen, mit der Sprache“, weiß die Expertin  So spreche einer ihrer Graupa- pageien mal mit der Stimme ih- res Mannes, mal mit ihrer und findet die richtigen Worte zur
HOOPE. Mit Pfeifen, Kreischen und munte- rem Geplapper wird der Besucher begrüßt – die
Geräuschkulisse ist groß, wenn man die Papageienstation Arche Noah be- tritt. Geleitet wird sie ehrenamtlich von Margrit Reinhardt, deren Herz seit fast 40 Jahren den farbenfrohen Vögeln gehört.
Greenpeace engagiert und für Tiere und Naturschutz inter- essiert“, erzählt die gebürtige Hamburgerin, deren erster ei- gener Papagei aus einer Zoo- handlung in Hamburg-Fuhls- büttel stammte  „Er sagte „Guten Tag“, wenn man das Ge- schäft betrat“, erinnert sich die Tierfreundin  Danach folgte
Seit fast 40 Jahren gehört ihr Herz den Papageien: Margrit Reinhardt, hier mit Gelbwangen-Kakadu Lori, leitet die Papageienstation Arche Noah in Hoope.
Was mit dem Kauf eines Papa- geien begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem Gnadenhof, der auch Auffangstation ist, entwickelt  Durchschnittlich 40 Tiere finden in der Papageien- station in Hoope eine Zuflucht  Aufgenommen werden aus- schließlich psychisch und phy- sisch beeinträchtigte sowie alte Papageien 
„Ich habe mich schon in mei- ner Jugend ehrenamtlich bei
ein Graupapagei, den sie über eine Zeitungsannonce kaufte  „Die haben sich nicht verstanden“, wunder-
te sie sich  „Der Grüne
kam aus Südamerika,
der Graue aus Afrika,
sie sprachen nicht ein-
mal dieselbe Sprache“,
kann sie heute über
die damals fehlen-
den Kenntnisse schmunzeln  Weitere Papageien folgten 
Der Grüne kam aus Südameri- ka, der Graue aus Afrika, sie sprachen nicht einmal dieselbe Sprache
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UNTER DER STALEKE
C Andrea Grotheer
Termine nach Vereinbarung


































































































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