Page 64 - Staleke Ausgabe 205, Frühjahr 2017
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Hagener Jugendforum stärkt Dialog zwischen Schülern und Politik
mosphäre bei Tee, Milchshakes und kleinen Snacks verbringen können „Wir haben für die Ju- gendlichen auch ein neues Sofa besorgt und den Raum neu eingerichtet“, freut sich Feld- mann-Bienhoff
Auch der Wunsch der Jugendli- chen nach einem Schwimmbad wurde erhört Allerdings kam es aufgrund zu hoher Unter- haltungskosten zu keinem Wie- deraufbau einer Einrichtung im Hagener Ortskern Statt- dessen können Schüler nun jeden zweiten Donnerstag mit dem neu ins Leben gerufenen “Schwimmbulli” nach Bremer- haven ins Bad 1 fahren Inter- essierte Jugendliche können sich für den Abholservice an- melden und werden ab 15 Uhr abgeholt „Leider ist die Aktion bisher etwas schleppend ange- laufen Wir würden uns freuen, wenn in Zukunft noch mehr Schwimmbegeisterte mitkom- men”, sagt Feldmann-Bienhoff Bis zu acht Personen hätten im „Schwimmbulli“ Platz
Auch der im letzten Jahr, nach dem Wegzug von Schomacker vorgeschlagene Tante-Em- ma-Laden in der Ortsmitte sei in Planung „Wir sind in Gesprä- chen, aber so etwas braucht nun mal viel Zeit“, erklärt sie Gleiches gelte für die Nah- verkehrsanbindung, die laut den Schülern gemeindeüber- greifend besser funktionieren muss Vor allem außerhalb der regulären Schulstunden sei die Mobilität der Jugendlichen stark eingeschränkt „Viele der Schüler kommen aus dem Umkreis und sind auf die Bus- se angewiesen Es ist aber ein- fach schwierig, etwas an den Fahrplänen zu ändern, weil ein komplettes Verkehrsnetz daran hängt“, erklärt die Jugendpfle- gerin Ein wichtiger Schritt sei jedoch schon gemacht wor- den: Zwei Vertreter von Busun- ternehmen stellten sich beim diesjährigen Jugendforum den Fragen und Anliegen der Schü- ler und nahmen am Ausschuss für Verkehr teil s Milena Schwoge
HAGEN. „Wie können wir die Gemeinde zu einem noch lebens- werteren und attrak-
tiveren Ort machen?” – Diese Frage stellten sich rund vierzig Schüler bei der zweiten Ausgabe des Hagener Jugendforums, das vom 7. bis zum 9. Februar stattfand.
Im Unterricht machten sich die Schüler der Waldschule und der Herrmann-Allmers-Schule Gedanken über mögliche Män- gel im Ort und Wünsche für die Gemeinde Hagen Daraufhin wurden
im vergangenen Jahr bereits bewährt Im Mittelpunkt der dreitägigen Veranstaltung ste- he neben der Wahrnehmung der Bedürfnisse der Jugend auch die Präventionsarbeit, die sich auf vielseitige Themen für Schüler des fünften bis zehnten Jahrganges beziehe In diesem Jahr seien unter anderem As- pekte wie sexualisierte Gewalt oder auch Cyber -Mobbing the- matisiert worden
Ganz oben auf der Wunschlis- te der Schüler stehe ein brei-
teres Angebot am Schulkiosk in der Her- mann-Allmers-Schule „Es fehlen zum Beispiel Donuts“, bemängelte
der 16-jährige Schüler Simon Schnibben vor den Augen des Verwaltungsausschusses Aller- dings obliege die Auswahl der Süßwaren alleinig der Schule „Wir haben die Schüler daher gebeten, sich mit der Schul-
an „Die Piratenburg ist zwar für die Kleineren in der Gemeinde eine Attraktion, aber die Ju- gendlichen wünschen sich ein ähnlich gutes Freizeitangebot für ihre Altersklasse“, berich- tet die Jugendpflegerin Bei Bürgermeister Andreas Wit- tenberg sei die Idee positiv angekommen Im März solle es bereits ein erstes Treffen mit ihm und einer Arbeitsgruppe aus Schülern geben, bei dem die Umsetzung des Wunsches im Vordergrund stehe „Als Vater von zwei Kindern kann Herr Wittenberg deren Bedürf- nisse in der Gemeinde natür- lich gut nachvollziehen“, fügt Feldmann-Bienhoff hinzu Die Gemeinde könne für das tren- dige Freizeitangebot jedoch nicht aufkommen, da bei ei- nem Airsoft-Feld nicht von ei- nem Bildungsauftrag die Rede sei Viel mehr hänge es davon ab, ob und wie schnell sich ein Betreiber für das Vorhaben fin- den ließe Auch Vereine werden laut Feldmann-Hoff in Betracht bezogen
Außerdem fordern die Schüler die Reparatur bzw Erneuerung der Turngeräte in der Kreis- sporthalle „Einige Jugendli- chen haben uns berichtet, dass die Geräte in einem besorg- niserregenden Zustand und nicht mehr nutzbar sind“, so die Jugendpflegerin Um Ver- letzungen zu vermeiden und die Gefahr für die Schüler zu minimieren, sollen diese nun ausgetauscht werden – so die Forderung der Jugendlichen Zwei Wünsche von dem ersten Jugendforum 2016 konnten bereits umgesetzt werden So wurde die Freizeitstätte, das sogenannte „Jugi“, mit dem integrierten Jugendcafé zu einem zentralen Treffpunkt für die Schüler, die dort den Nachmittag in gemütlicher At-
die Schülervertreter
ab der fünften Klasse
mit den gesammelten
Ideen in Ausschüsse für ver- schiedene Bereiche wie unter anderem Freizeit, Sport oder Verkehr entsandt Gemeinsam erarbeiteten sie Anträge, die sie dem Verwaltungsausschuss vorlegten
Es fehlen zum Beispiel Donuts
Martina Feldmann und Andreas Wittenberg freuen sich über die Ergebnisse.
„Ziel des Forums ist es, den Schülern zu zeigen, dass sie ein Mitspracherecht haben und ihre Wünsche für die Gemein- de Hagen frei äußern können“, erklärt Feldmann-Bienhoff von der Jugendpflege Auf die- se Weise könnten die jungen Menschen in den Dialog mit der Politik treten Das Prinzip des Jugendforums habe sich
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leitung auszutauschen, weil wir an der Stelle leider nur als Moderatoren einspringen kön- nen“, so Feldmann-Bienhoff Auf viel Zuspruch sei die Idee einer Gruppe von Waldschülern gestoßen, die sich ein Airsoft- Feld wünschen Bei dem tak- tischen Geländesport treten zwei mit Softairwaffen ausge- statte Teams gegeneinander
UNTER DER STALEKE
C Frauke Evers