Page 55 - Staleke Ausgabe 206, Sommer 2017

Kunst kummt von Können,
ober man kann sik an alles gewöhnen. Kunst is dat ganze Leben.
Kunst is, kunnst mol eenen utgeben!
Kunstmoler wull ik as Kind gern wern,
ober ik muss wat anneres lern.
Blomen, Tiere und Landschaften häv ik domols molt, doch disse Kunstgeneration is längst oberholt.
Und häs du een Landschaftsbild fein henkregen, will di keen Minsch dorför noch Geld geben. Ölfarv und Lienwand alleen kost all Geld,
för umsost is nix up disse Welt.
As Rentner hev ik dat Molen togeben.
Dorför hev ik de Handharmonika herkregen.
Jezt kann ik um Mitternacht noch LA PALOMA speelen und bruk mi nich mit Ölfarv und Pinsel rumquälen.
De Landschaftsmolere hät een anneret Gesicht kregen. De moderne Tied is eenfach dorgegen.
Wat eentönig is doch so een grotet Maislabyrinth,
dat is nix to‘n molen wie ik dat so find.
De Veelfalt in de Landschaft is längst vorbie
und Roogenhocken in‘n Sünnschien is hüt Utopi. Een grootet Föör Heu mit een stolzet Peergespann, dor denkt vondoog keen Buur mehr an.
Veele fliedige Minschen kunnst du fröher up‘n Kartoffelacker sehn,
flinke Hannen worden brukt, bit de Roder woller keem. Wo is de Ackerwogen, swoor mit Mees bepackt,
ward de Runkelröben von Hand noch hackt?
In de Kunst worden disse idyllische Biller gern molt, doch de oole Arbeitswelt is längst oberholt.
Wer molt hüt ok een‘n Buur up‘n Trecker mit‘n Jauchefatt, dat is‘n Witz, een Witz wer dat.
Een Foto mit‘n Smartpohn, brukst bloß anklicken
und kanns gliks at What‘s App verschicken.
Disse Vergliek mokt mi eenfach kloor,
de oolen Landschaftsbiller weren got und blivt wunnerbor.
In de Natur und in oole Biller kunnst du domols den Horizont sehn,
de Karkturm wieste sik, wenn dat Dörp nöger keem. Eene grote Veränderung hät dat in de Landschaft geven, ik frog di, wo is de Horizont bleven?
Vondoog kannst du överall de groten Windröhr sehn, de Horizont verswind dorbi, is dat denn schön?
Molen ward ik dat nich, dat word keen Landschaftsbild, de veelen Windröhr mokt dat Bild to wild.
Doch nülichst häv ik wat Besonderes sehn,
eenen groten Regenbogen ober‘n Windrad, eenfach schön. Mitten in‘t Bild, dat Windrad von de Sünn anstrohlt,
de leuchtende Regenbogen oberhen, ik hard am
Levsten molt.
Soke Biller givt dat jümmer woller to entdecken, nee, wi wöllt de nee‘e Energie nich verstecken. Natur, Kunst und Kultur unnerlegt de Veränderung, uns eenfachen Minschen bliv nur de Bewunderung.
LANDSCHAFTSBILLER von Hans-Dieter Lüerssen
UNTER DER STALEKE SOMMER 2017 | 55