Page 58 - Staleke Ausgabe 206, Sommer 2017
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Elfter Jahrgang der Waldschule HagenBeverstedt stellt Seminarfacharbeiten vor
in ihrem Werk mit Zuckerwür- feln die „Zuckerdroge“ und hat sich die Frage gestellt, ob Zu- cker die Droge der Neuzeit ist „Es hat mich erschrocken“, sagt die 16-Jährige zu den von ihr er- mittelten Inhalten von Zucker, beispielsweise bei Babykeksen Die Bramstedterin empfiehlt, auf Alternativen umzusteigen, frisch und gesund zu kochen, Kinder vor Zucker zu schützen und versteckten Zucker zu vermeiden „Man sollte immer die Zutatenliste lesen“, so die Schülerin In Samt gehüllt hat Merle Sauter das Ergebnis ihrer Arbeit: Ihre Ausarbeitung zum Einfluss neuer Popkultur auf die alte Kunstform Theater ist in Form einer Bühne mit rotem Samtvorhang zu betrachten „Es scheint, dass das Theater gegenüber den modernen Me- dien verliert“, sagt die 17-Jäh- rige, die, passend zu ihrem Thema, auch als Laienschau- spielerin auf der Bühne steht Sie kommt zu dem Fazit, dass das Theater um eine Fusion mit dem Pop nicht herumkomme, was aber nicht den Tod der al- ten Werke bedeute
Mit Einführung der Oberstufe 2009 entstand an der Wald- schule das Seminarfach Für den scheidenden Schulleiter Klaus Tetzner ist es ein Gewinn: „Ich freue mich, wenn die Schü- ler die Präsentation fast kom- plett in Eigenregie regeln Für sie ist es eine große Herausfor- derung, vor unbekanntes Publi- kum zu treten“, sagt er Hagens Bürgermeister Andreas Witten- berg sieht einen Vorbildcha- rakter in der Veranstaltung, die schon Tradition habe und nicht überall üblich sei Beverstedts stellvertretender Bürgermeis- ter Wilfried Geils dankte allen Schülerinnen und Schülern für die Arbeit und überbrachte gute Wünsche für die Zukunft Im nächsten Schuljahr wird die Arbeit fortgesetzt: „Wir werden in Gruppen Filme erstellen“, blickt Fachlehrer Uwe Haase auf den kommenden Jahrgang 12 s Andrea Grotheer
HAGEN. „Veränderte der Kalte Krieg die Entwicklung der Raum- fahrt?“, „Ist Stress die
Grundlage unseres Alltags im 21. Jahrhundert?“, „Wie gelang es dem NS-Regime, die Bevölkerung vom An- tisemitismus zu überzeugen?“, „Sind Litfaßsäulen neben modernen Wer- beträgern immer noch attraktiv?“ oder „Haben die Kolonien Deutsch- land geholfen?“ – diesen und ande- ren Fragen widmeten sich die knapp 80 Schülerinnen und Schüler des elften Jahrgangs an der Waldschule Hagen-Beverstedt.
Bei einem Präsentationsabend in der Schule stellten sie ihre Seminarfacharbeiten zu den Themen „Popkultur, Zeitgeist und Zeitenwende“ jetzt der Öf- fentlichkeit vor
„Das Seminarfach ist ein Fach ohne feste Regeln, hier muss man selber arbeiten“, erklärte Jahrgangssprecher Lukas Lüb- ken bei der Eröffnung der Ver- anstaltung, die er gemeinsam mit Maylin Fastenrath und Jakob Zimmermann übernahm Da die Präsentation zu 30 Prozent in die Gesamtnote einfließe, könnten sich die interessierten Besucher auf tadellose Arbei- ten und Präsentationen vorbe- reiten, so die Ansage mit einem Augenzwinkern Die Schüler waren nicht nur frei in der Wahl ihrer Ausarbeitung zu den vor- gegebenen Oberthemen, auch die Art ihrer Präsentation wurde ihnen überlassen Nach Abgabe ihrer rund 20-seitigen schriftli- chen Arbeit konnten sie diese in einen Vortrag, ein Plakat, ein Objekt, einen Film oder auch eine Internetseite umsetzen Das Seminarfach diene der Vorbereitung auf das Studium, erklärt Fachlehrer Uwe Haase „Die Schüler sollen lernen, wie man Facharbeiten angeht, wie eine Fußnote und eine Glie-
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derung aussehen müssen“, so der Pädagoge, der das Fach ge- meinsam mit Martina Hellmann und Christoph Hornischer un- terrichtet „Als ich zur Uni kam, hatte ich vorher nur Klausuren
ten Internetseite die Politik von Bismarck und Kaiser Wilhelm II beleuchtet, auf die Wirtschaft des deutschen Reiches eingeht und zu dem Schluss kommt, dass Deutschland aufgrund der
Mit der Frage, ob Zucker die Droge der Neuzeit ist, hat Anne Hühnken (Mitte) sich befasst.
mit der Hand geschrieben“, sagt Uwe Haase und möchte die heutigen Schüler besser auf das Studium vorbereiten Zu den Unterrichtsinhalten gehört auch ein Besuch der Universi- tätsbibliothek in Bremen
Von den Buchquellen profi- tiert hat die 16-Jährige Vanes- sa Landow bei der Recherche zu ihrem Thema „Aufwachsen mit moderner Medizin“ „Ich war auch noch in anderen Bi- bliotheken und habe mir viele Notizen gemacht, die letztend- lich in einen Text übergingen“, erzählt die Heilshornerin und präsentiert das von ihr erstell- te Plakat Neben dem Internet haben gute Buchquellen auch Max Granzow bei der Erstel- lung seiner Arbeit unterstützt Der 18-Jährige ist an Geschich- te interessiert und hat sich die Frage gestellt, ob die Kolonien Deutschland geholfen haben „Anfangs war das schwierig umzusetzen“, so der Kassebru- cher, der auf der von ihm erstell-
hohen Kosten nicht von seinen Kolonien profitieren konnte Ein ganz anderes Thema hat sich Jan-Philipp Hillmann vor- genommen: „Sind Litfaßsäulen neben modernen Werbeträ- gern immer noch attraktiv?“ Auf einer nachgebildeten Lit- faßsäule hat der 17-Jährige Hagener Fakten rund um den vor 150 Jahren von Ernst Litfaß erfundenen Werbeträger zu- sammengestellt „Litfaßsäulen sind immer noch vorhanden und werden aufgrund der ge- ringeren Kosten häufig von jungen Unternehmen genutzt“, so der Schüler Zudem gebe es eine Weiterentwicklung mit Hintergrundbeleuchtung und Rotation, die die traditionelle Litfaßsäule modernisieren Ein Plakat zu der Frage, ob zu frü- her Medienkonsum die Kluft zwischen den sozialen Medi- en und dem sozialen Umfeld fördert, hat Nicoletta-Jane Ehr- stein aus Neuenkirchen erstellt Anne Hühnken veranschaulicht
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