Page 7 - Staleke Ausgabe 206, Sommer 2017
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die großen Umschläge auf die verschiedenen Bezirke aufge- teilt  Behälter voller Zustellma- terial bringt er vom Vorzimmer zu seinem Verteilerspind  “Die Briefpost wird zwar maschinell vorsortiert bevor sie zu uns kommt, aber jeder Postbote prüft die Reihenfolge noch- mal entsprechend
Prozent zugenommen  Das er- fährt auch Schnibbe am eige- nen Leib  „Immer mehr Men- schen bestellen ihre Sachen im Internet, weil es bequem ist und schnell geht“, stellt er fest  Bei seinem Kollegen Karl Lütvogt ist der Kofferraum des Transportes ebenfalls vollgepackt 
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Es ist kurz nach 10 Uhr  Schnibbe verlässt mit seinem Auto den Hof  Bis zum ersten Stopp dauert es nicht lan- ge  Routiniert zieht er die Handbremse,
schnappt sich Brief, Paket und Scanner und springt aus dem Auto  Schnellen Schrittes eilt er zur Haustür, wo er bereits erwartet wird  „Moin, moin!“, ruft er  Es folgen ein kurzes Gespräch und eine Unter- schrift  „Tschüss, Tschüss“, sagt Schnibbe und eilt mit einem Strahlen zurück zur Fahrersei- te  Schnibbe ist mit den meis- ten Kunden per Du, obwohl er nicht zu den Stammzustellern gehört, die jeden Tag die glei- che Route fahren  Er schätzt Abwechslung und fährt eine Tour daher nie länger als drei Wochen  „Dann weiß ich alles, was im Dorf so los ist und bin gespannt auf die Neuigkeiten im nächsten Dorf“, sagt er mit einem Schmunzeln im Gesicht  Er kennt die Sorgen und Prob- leme der Landwirte, kann die lieben von den bösen Hunden in der Gemeinde unterschei- den und weiß über die gehei- men Ablageorte und die Ehe- trennungen genauso Bescheid wie über die Kinderwünsche seiner Kunden  Durch die Ar- beit hat er sogar sein Interesse an Ahnenforschung entdeckt  „Mir ist es wichtig, die Zu- sammenhänge zwischen den Menschen zu kennen und zu wissen, wer mit wem verwandt ist  Das ist für mich wie ein gro- ßes, spannendes Puzzel“, sagt er  Doch auch wenn er den Empfängern gegenüber stets ein offenes Ohr hat, steht Pri- vatsphäre für den Postboten an oberster Stelle 
der Gangfolge beim Verteilen“, erklärt er 
Es sei wichtig, bei der Zustellung stets den
Regeln der Straßen- verkehrsordnung zu
folgen und möglichst effizient zu fahren  Routiniert wandern seine Finger durch die Spalten  „Wenn ich eine Adresse sehe, läuft in meinem Kopf ein Film ab und ich weiß sofort, wo der Brief hingehört“, sagt er 
Dann wird es wieder laut  Die ersten Kollegen schieben die gefüllten Paketwagen zu ih- rem Postauto  Auch für Schnib- be beginnt nun die körperliche Arbeit  Mühselig bringt er den Turm aus Paketen zum Auto  Dann sind Multitasking-Küns- te gefragt: Gemäß der Route verteilt er die Post im Koffer- raum des Caddy  Dabei achtet er gleichzeitig auf die richtige Anordnung von leichten und auch schweren Paketen im Auto  „Das Fitnessstudio habe ich durch meine Arbeit nicht mehr nötig“, sagt Schnibbe und lacht  Den Wettlauf gegen die Zeit sieht er als eine Art Mara- thon, der bei ihm lediglich po- sitiven Stress auslöse 
Die Gemeinde Hagen vereint elf Verbundsbezirke mit insgesamt rund 5 269 versorgten Haushal- ten – 380 davon an diesem Tag auf Schnibbes Tour  Pro Woche werden in der Gemeinde durch- schnittlich etwa 41 000 Brief- sendungen und 2 800 Frachts- endungen verschickt, in der Weihnachtszeit sogar nahezu doppelt so viele  Deutschland- weit sind es rund 3,9 Millionen Sendungen, die das bundeswei- te Postnetz täglich durchque- ren  Paketbestellungen haben im Vergeich zu 2015 um zehn
UNTER DER STALEKE
SOMMER 2017 | 7
Das Fitnessstu- dio habe ich durch meine Arbeit nicht mehr nötig


































































































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