Page 45 - Staleke Ausgabe 208, Winter 2017

Industrieort fühlten sie sich nicht wohl „Uns hat die Natur gefehlt“, sagt sie Ein Grund- stück, das schon seit längerem auf dem Wohnungsmarkt zum Verkauf stand, weckte darauf- hin das Interesse der Zahnärzte 63 Hektar groß, umgeben von rauer Natur, nicht zu weit vom Stadtzentrum entfernt
„Die Fläche ist für namibi- sche Landwirte vergleichbar mit einem Schrebergarten in Deutschland Farmer hätten dort nur zwei Kühe unterbrin- gen können, weil die Rinder viel mehr Savannen-Gras brauchen, um davon satt zu werden“, er- klärt Michael Für die Bachmei- ers Grund zur Freude, denn sie bekamen das Grundstück da- durch für einen Schnäppchen- preis „Uns war von Anfang an klar, dass wir, wenn wir schon auswandern, auch im Busch und nicht in der Stadt leben wollen“, fügt er hinzu Mit auf der Farm wohnen die beiden Pferde Musician und Nico, die zwei Labradore Max und Nele sowie Stafford-Terrier-Hündin Molly und Mischlingshündin Blondie Hin und wieder besu- chen aber auch Warzenschwei- ne und afrikanische Antilopen, sogenannte Kudus, die Bach- meiers auf ihrem Grundstück Einmal überraschte sogar ein schlafender Gepard die Deut- schen in ihrem Garten Die Raubkatze hatte es sich vor der Zahnarztpraxis im Schatten
eines Baumes gemütlich ge- macht Nicht immer gehen die Begegnungen mit den wilden Tieren in Afrika glimpflich aus So wurde Gabi im Garten schon Opfer einer Giftschlange, die ihr in den kleinen Finger biss „Wir achten draußen stärker darauf, wo wir hintreten, aber mit der Zeit bekommt man auch ein Gefühl dafür Trotz- dem war uns die Nähe zum nächsten Krankenhaus bei der Wohnungssuche wichtig“, sagt die 60-Jährige
Wenn Gabi und Michael Ele- fanten am Wasserloch oder Löwen bei der Jagd beobach- ten wollen, müssen sie nur knapp zwei Stunden mit dem Auto gen Norden bis zum Eto- scha Nationalpark fahren Das knapp 22 300 Quadratkilome- ter große Naturschutzgebiet ist das Zuhause von mehr als 110 Säugetierarten und 340 ver- schiedene Vogelarten Wenn ihr danach ist, macht Gabi gele- gentlich sogar einen Tagesaus- flug in die reiche Tierwelt Doch die Artenvielfalt in Namibia ist nur eine von vielen Facetten, weswegen sich die Bachmeiers in das afrikanische Land ver- liebt haben
Warum Gabi und Michael Bach- meier nie einen Kulturschock hatten und wie sich die Wirt- schaftskrise in Namibia auf ihre dortige Arbeit auswirkt, lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Staleke s Milena Schwoge
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C Milena Schwoge
Nach ihrer zwanzigjährigen Tätigkeit als Zahnärztin in Bremen, wagte Gabriele Bachmeier zusammen mit ihrem Ehemann Michael in Namibia den Schritt zur Selbstständigkeit.
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WINTER 2017 | 45
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