Page 53 - Staleke Ausgabe 208, Winter 2017
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Rauchhaus aus dem Jahr 1848 wurde erneuert – alte Fassade bleibt erhalten
treut „Ich habe seine finanziel- len Angelegenheiten geregelt, für ihn eingekauft und seine Wäsche gewaschen“, berichtet die 79-Jährige Aus Dankbarkeit setzte Bolten die Hagenerin als Erbin ein
Die Menge der Schuhe, die beim Ausräumen der Räume, des Dachbodens und der Gara- ge gefunden wurden, überstieg das Vorstellungsvermögen der Erbin bei weitem „Wir haben sage und schreibe sechs Tonnen neuer Schuhe gefunden Einen Teil konnten wir spenden, den Rest mussten wir entsorgen“, beschreibt Helga Kottke die groteske Situation Die Hand- werksgeräte der Schuhma- cher-Werkstatt spendete sie ei- nem Schuhmuseum in der Pfalz Inzwischen hat die Hagenerin das Haus an ihren Sohn Ralf Kottke und die beiden Enkel Christian und Jens übertra- gen „Der komplette Dachstuhl musste dringend erneuert wer- den Wir haben 72 Kubikmeter altes Reith entsorgt“, berichtet der Inhaber
Der Beruf des Schuhmachers zählte früher zu einem Hand- werk, das auch im ländlichen Raum von großer Bedeutung war und in vielen Dörfern aus- geübt wurde Das alte Amt Hagen bildete ehemals einen Innungsbezirk, zu dem insge- samt 16 Betriebe zählten 1983 war die Zahl auf drei zusam- mengeschmolzen Seit dem Tod von Hinrich Bolten gibt es in Hagen keinen Schuhmacher- meister mehr s Ursula Heß
HAGEN. 169 Jahre hat das Reithdach auf dem ehemaligen Rauchhaus der Familie Lüdemann
gehalten. Erbaut im Jahre 1848 ge- hört es zu den ältesten Häusern im Ort. Den Hagenern ist das Haus bes- ser bekannt als ehemalige Werkstatt des letzten Hagener Schuhmacher- meisters Hinrich Bolten.
ber Ralf Kottke Der Erbauer des Hauses, Landwirt Lüdemann, führte früher mehr als ein Drit- tel aller Hausschlachtungen in Hagen durch Viele Einwohner brachten ihm Schinken und Mettwürste zum Räuchern „Bis in die Spitze des Dachbodens konnte man ein paar Dutzend Schinken und weit über 100
seinen Meisterbetrieb In den ersten Nachkriegsjahren be- stand ein großer Bedarf an Schuhreparaturen 1956 erwei- terte Bolten seinen Betrieb in dem Rauchhaus durch ein klei- nes Schuhgeschäft, das er bis 1990 führte Die neu besohlten Schuhe landeten meist auf ei- nem großen Haufen, aus dem
169 Jahre hat das Reithdach seine Bewohner sicher beschützt. Jetzt war es marode und ist mit Dachpfannen neu eingedeckt worden.
Jetzt war das Dach marode und musste mit den schwarz verrußten Sparren abgetragen werden „Die alte Fassade des Hauses bleibt erhalten, nur der vordere Teil des Hauses wurde mit Dachpfannen neu einge- deckt“, erklärt der jetzige Inha-
Mettwürste hängen sehen“, geht aus Aufzeichnungen des verstorbenen Hageners Niko- laus von Glahn hervor 1953 eröffnete der Schuhmacher Hinrich Bolten in dem Rauch- haus an der ehemaligen Fried- hofstraße 8 (jetzt Lindenallee)
der Kunde die eigenen dann selbst heraussuchte
In den letzten neun Jahren sei- nes Lebens bis zu seinem Tode Anfang 2000 wurde Hinrich Bolten von seiner Nachbarin Helga Kottke, zu der er großes Vertrauen hatte, umfassend be-
Hier wird HANDWERKEREHRE noch groß geschrieben
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WINTER 2017 | 53
C Ursula Heß

