Page 49 - Staleke Ausgabe 204, Winter 2016

Eine Gefahr für Radfahrer: Ohne Rücksicht auf den Gegenverkehr und die schattigen Lichtverhältnisse drängelt sich ein LKW kurz vorm Ortseingang Wulsbüttel an den Teilnehmern der Fahrraddemo vorbei.
Besonders der Streckenabschnitt zwischen Lehnstedt und Wulsbüttel birgt durch seinen kurvenreichen Verlauf und die schlechten Sichtverhältnisse Gefahr für Radfahrer, die von Pkws rücksichtlos überholt werden.
Doch erst zwei Tage vor der Veranstaltung und auf telefo- nische Nachfrage habe er die Anordnung mit den zu erfül- lenden Auflagen erhalten „Ist das etwa bürgerfreundliches Verhalten? Ich glaube, die Fra- ge kann jeder für sich selbst beantworten“, sagte er
Der Frust in den Dörfern ist
Die Planung nahm Formen an, doch nichts passierte Im Dor- ferneuerungsplan von 1997 heißt es: „Während der Radweg zwischen Lehnstedt und Wuls- büttel eine hohe Dringlichkeit hat und vorrangig gebaut wer- den soll, besteht für die ande- ren Abschnitte das Ziel, diese mittelfristig zu bauen“ Für die
sei „Im Nordkreis werden Rad- wege erneuert und sogar Tank- stellen für E-Bikes installiert Bei uns fehlen diese Wege noch gänzlich“, berichtete
der alten Schule in Wulsbüttel habe die Kolonne einen Bei- naheunfall sowie waghalsige Überholvorgänge beobachtet
Beim Gedanken dar- an, die eigenen Kinder allein auf der Strecke fahren zu lassen, werde ihm unwohl, gestand Wittenberg „Dadurch,
dass meine Schwiegereltern in Lehnstedt wohnen, kenne ich die Strecke persönlich gut und weiß, wie gefährlich sie ist“, be- richtete er
Demo-Teilnehmer Ulf Warnat aus Lehnstedt macht, wie er sagte, auf den Familienaus- flügen mit seinen sechs und acht Jahre alten Söhnen immer einen großen Bogen um die Kreisstraße Für die Sicherheit nehme er Umwege in Kauf „Die Fahrt am Autobahnzu- bringer entlang grenzt schon fast an Selbstmord“, so der Fa- milienvater Wittenberg nickte: „Es kann und darf einfach nicht die Lösung sein, dass Radfah- rer die Kreisstraße meiden müssen “ s Milena Schwoge
groß Bereits vor 30
Jahren, im Mai 1986, machten die schon
damals besorgten
Bürger unter der Fe- derführung des Bürgervereins Wulsbüttel und des Heimat- vereins Lehnstedt mit einer Unterschriftenaktion auf den eigentlich längst beschlosse- nen Ausbau des Fuß- und Rad- wegs aufmerksam Drei Jahre und 410 Unterschriften später wies der Albstedter Rat dem Anliegen abermals höchste Dringlichkeit zu
1997 dann sammelten die Ort- schaften Albstedt, Lehnstedt und Wulsbüttel erneut Unter- schriften, überschritten dieses Mal knapp die 1000er-Marke
berechnete Gesamt- länge von 7,8 Kilome- tern wurden damals Kosten in Höhe von 2,6 Millionen D-Mark
ermittelt
„Wir wissen, dass unser Anlie- gen mit einem hohen finanzi- ellen Aufwand verbunden ist, aber die aktuelle Situation des Landkreises Cuxhaven lässt es zu“, sagte Mahlstedt Der Landkreis habe 2015 rund 5,7 Millionen Euro Überschuss er- zielt und auch in den Vorjah- ren ein Plus erwirtschaftet Die Gemeinde selbst sei hingegen finanziell nicht in der Lage, für den Bau des Radwegs aufzu- kommen, zumal das eindeutig die Aufgabe des Landkreises
der Wulsbüttler Orts- vorsteher
Der Gemeinderat habe
in diesem Jahr bereits
die Forderung nach
dem Bau von Radwegen – auch entlang der K48 – beim Land- kreis angemahnt, jedoch ohne irgendeine Rückmeldung zu er- halten „Manchmal entsteht der Eindruck, dass wir zu weit weg vom Kreishaus sind und nicht wahrgenommen werden Dennoch werde erneut eine vierstellige Zahl an Unterschrif- ten gesammelt „Wir bleiben hartnäckig“, versicherte Mahl- stedt Auch Bürgermeister Wit- tenberg zeigte sich betroffen „Ich glaube, wir haben heute bei der Fahrraddemo alle wie- der gemerkt, wie gefährlich es auf dem Rad entlang der K48 ist Das ist wirklich unzumut- bar“, sagte er Auf der Fahrt von Lehnstedt zum Treffpunkt an
Ist das etwa bürgerfreundli- ches Verhalten?
Auch Bürger- meister Witten- berg zeigte sich betroffen
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