Page 30 - Staleke Ausgabe 205, Frühjahr 2017
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Sängerbund des ehemaligen Amtes Hagen schreibt Geschichte
Geschichte  Zum großen Teil sogar in Sütterlin-Schrift, die Hans Schadereit übertragen hat  Ein Teil der Belege, die er bei einer älteren Dame in Wulsbüttel auf dem Dachbo- den gefunden hat, ist sogar schon den Mäusen zum Op- fer gefallen  Und doch hat der Archivar eine zusammenhän- gende Sammlung geschaffen und kann eine Menge zur Ge- schichte des Sängerbundes er- zählen  „Mitte der 1880er-Jah- re entstanden in den Dörfern immer mehr Gesangvereine, so kam man zu dem Schluss, ei- nen Sängerbund zu gründen“, erzählt er  1889 habe man sich in Driftsethe zusammenge- funden und den „Sängerbund des ehemaligen Amtes Hagen“ gegründet  Das Amt Hagen sei in einer Gebietsreform bereits 1885 aufgelöst worden  Bei der Gründung seien die Ge- sangvereine aus Aschwarden, Bramstedt, Driftsethe, Hagen, Rechtenfleth, Wersabe, Sands- tedt und Uthlede dabei gewe- sen  Später seien Dorfhagen, Wulsbüttel und Kassebruch dazu gekommen  „Die Verei- ne kamen und gingen“, sagt Hans Schadereit und stellt die Frage, wie Aschwarden, mit Gründungsjahr 1865 der ältes- te Männergesangverein und heute zum Landkreis Oster- holz gehörend, wohl zum Sän- gerbund kam  Die Antwort hat er natürlich parat und muss da- für ein bisschen ausholen: „Als der Graf von Stotel, dem die Osterstader Marsch von Stotel bis nach Bremen hin gehörte, in finanzielle Schwierigkeiten kam, half ihm der Bischoff von Bremen aus, dem wiederum das Amt Hagen unterstand  Ab diesem Zeitpunkt gehör- te die Osterstader Marsch und damit auch Aschwarden zum Amt Hagen“, erklärt Hans Schadereit  Die Geschichte der Sängervereinigung gehe noch weiter zurück, weiß der geschichtsinteressierte Hage- ner: „Vor Gründung des Sän- gerbundes hat es schon den
HAGEN. Hans Scha- dereit hat eine Chronik über den Sängerbund erstellt. Der Pflege des
vierstimmigen Männergesanges hat sich der Sängerbund des ehemaligen Amtes Hagen verschrieben. Gegrün- det im Jahre 1889, wollte man durch Lieder die Liebe zu Heimat, Familie und Vaterland sowie zu Natur und Kunst fördern und festigen, so steht es in der Gründungssatzung. All- jährlich sollte ein Bundesfest veran- staltet werden, der Bundesdirigent war zuständig für die zu singenden Lieder.
Noch heute existiert der Sän- gerbund, von den elf Mit- gliedsvereinen der ersten Jahre sind mit Kassebruch, Uth- lede, Aschwarden und Sands- tedt nur noch vier aktiv  Die Geschichte des Sängerbundes hat Hans Schadereit zusam- mengetragen  In acht dicken Aktenordnern hat er zahlreiche Originalbelege aus den fast 130 Jahren des Bestehens ge- sammelt und die Chronik des
Sängerbundes übersichtlich in einem Ordner zusam-
Bass singt  Seit 25 Jahren ist er bereits im Vorstand
des Sängerbundes  Einen Ordner und jede Menge loser Blät- ter habe er als Schrift- führer übernommen 
„Da fängst du mal an, Ordnung
mengefasst 
„Das älteste Proto-
koll, das ich gefunden
habe, ist von 1907“, er-
zählt der Hagener, der
neben seiner Tätigkeit als frü-
Jedes gesam- melte Schrift- stück erzählt eine Geschichte
Die Geschichte des 1889 gegründeten Sängerbundes des ehemaligen Amtes Hagen füllt acht Aktenordner. Hans Schadereit hat das Material zusammengetragen und eine Chronik erstellt.
herer zweiter Vorsitzender und jetziger Schriftführer des Sän- gerbundes im Männergesang- verein Kassebruch den zweiten
zu schaffen“, sei sein Plan ge- wesen  Und er hat ganze Ar- beit geleistet, jedes gesam- melte Schriftstück erzählt eine
Schriftstücke in Sütterlin-Schrift und sogar die Anteilsscheine, mit deren Hilfe 1923 ein Zelt angeschafft wurde: Chronist Hans Schadereit konnte zahlreiche Unterlagen aus der Geschichte des Sängerbundes archivieren.
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UNTER DER STALEKE
C Andrea Grotheer
C Andrea Grotheer


































































































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