Page 14 - Staleke Ausgabe 206, Sommer 2017
P. 14

„Yogis“, „Birdies“, „Weser­Boys“ und „Tornados“ – vier beliebte Tanzkapellen aus der Gemeinde Hagen
HAGEN. In der letzten Ausgabe berichteten wir über die alten Blas- kapellen, deren Stern
aber in den 1960er Jahren zu sinken begann. Mit dem Aufkommen der „Beatles“ und anderer Gruppen ver- langten besonders die jungen Leute nach einem moderneren Sound mit Gitarre und englischsprachigem Ge- sang.
Damals entwickelten sich im Bereich der heutigen Gemein- de Hagen vier beliebte Tanz- kapellen  Georg Kathmann aus Offenwarden und seine „We- ser-Boys“ waren bereits eine alteingesessene Kapelle, hat- ten aber die Zeichen der Zeit
Bassisten Jörg Heineke waren die Band mit den aktuellsten Hits  Wo sie spielten, da ging man hin, und da war immer was los: beim Tanz in den Mai in der Meyenburger Schützenhalle, Pfingsten beim Schützenfest in Finna oder Weihnachten auf dem Saal von Georg Spe- cketer in Albstedt  Eine junge Gruppe, die ein ähnliches Pro- gramm hatte, kam Anfang der 1970er Jahre auf den Markt  Der Uthleder Schlagzeuger Bodo Bullwinkel fing 1973 mit dem Organisten Jürgen Wesemann als Duo an  Daraus entwickel- ten sich die „Birdies“ mit Bodo Bullwinkel (Schlagzeug), Gün- ter Maack (Orgel), Uwe Jeromin
Heiden (Gitarre)  Wie bei den „Weser-Boys“ kamen auch hier bei großen Festen Trompeter und Saxophonisten als
festen und an die damals ak- tuellen Sommerhits wie „Palo- ma Blanca“ (1975), „Ein Bett im
Kornfeld“ (1976) oder „Rivers of Babylon“ (1978) erinnern, die jede Kapelle drauf ha-
ben musste  Daneben brachte
Bläser hinzu  Die „Yo-
gis“ spielten dagegen
immer mit drei und die „Birdies“ mit vier Mann, wobei
„Ein Bett im Kornfeld“
Die „Weser-Boys“ 1976 auf einer Hochzeit in der Gastwirtschaft Würger in Uthlede. Von links Otto Baur, Gerd Fahrenbach und Georg Kathmann.
bei  Viele, die jetzt ins Rentenalter kommen,
werden sich noch an
ihre „Sturm-und-Drang-Zeit“ mit den großen Zeltschützen-
erkannt  Bereits in den 1960er Jahren nahm „Schorsch“ Kath- mann neben den Bläsern auch Gitarristen mit in seine Beset- zungen hinein  Mit Birgit Sobol aus Sandstedt hatte er auch da- mals schon eine Sängerin da- bei  „Ich war ja erst sechzehn“, erinnert sie sich, „aber ich kam mit den damals aktuellen Ti- teln wie „Yesterday man“ oder „Puppet on a String“ auf den Schützenfesten gut an“ 
Die „Yogis“ mit dem Hagener Schlagzeuger Karl-Heinz Ra- benschlag, dem Organisten Hans-Rudolf Otten und dem
14 | SOMMER 2017
(Gitarre) und Rainer Buchholz (Bass)  Die junge Band kam mit ihrem stets aktuellen Repertoi- re besonders beim jungen Pub- likum gut an  In die gleiche Rich- tung wie die „Weser-Boys“ ging Harold Tietjen aus Albstedt mit seinen „Tornados“  Angefangen war er zuerst allein als Akkor- deonspieler und machte später als Duo mit dem Wulsbütteler Schlagzeuger Heinz Kaemena weiter  Anfang der 1970er Jahre entwickelte sich die langjährige Stammbesetzung mit Harold Tietjen (Orgel), Karl Plitzner (Schlagzeug) und Wolfgang
Die „Birdies“ 1979 auf einer Hochzeit in der Gastwirtschaft Wolters in Uthlede. Von links Bodo Bullwinkel, Uwe Jeromin, Joachim Schmidt und Günter Maack.
Die „Yogis“ Anfang der 1970er Jahre in der Gastwirtschaft Wolle in Schwegen. Von links Karl-Heinz Rabenschlag, Hans-Rudolf Otten und Jörg Heineke.
einzelne Musiker im Laufe der Jahre auch mal wechselten  Die „Weser-Boys“ hatten so- gar mehrere Besetzungen, so dass sie auf drei Hochzeiten gleichzeitig spielen konnten  Alle Kapellen hatten auch zeit- weise Sängerinnen da-
jedes Jahrzehnt einen Mode- tanz hervor, den man einfach durch Abgucken vom Nach- barpaar lernen konnte, wie „La Bostella“ in den 60ern, „Rucki Zucki“ in den 70ern, den Enten- tanz in den 80ern und „Lamba-
da“ in den 90ern  Was auf keiner Hochzeit fehlen durfte, war der Marschwalzer  Hier
marschierten Damen und Her- ren wie bei einer Polonaise in
Der Marsch- walzer
UNTER DER STALEKE


































































































   12   13   14   15   16