Page 17 - Staleke Ausgabe 204, Winter 2016
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1976 – bei Warnke, Uthlede
Text & Fotos: Otto Baur
Schlachtfestes auf dem Hof zu haben, und das
zweite dann schwarz um die Ecke brachte  Die Schweine waren damals noch richtig fett, denn man legte Wert auf ein ordentliches Stück Speck und achtete noch nicht auf Kalorien  Wenn der Schlachter morgens auf den Hof kam, kochte das Wasser schon im Mantelkessel  Meistens schlachte- ten sie drei oder vier Schweine an einem Morgen  Der Trog zum Abbrühen wanderte dann von Hof zu Hof  Nachmittags ging es dann ans „Kaputtma- chen“, wenn das Schwein ausgekühlt war und der Fleischbeschauer seinen Stempel „Trichinenfrei“ auf das Fleisch gedrückt hatte  Die Fleischbeschauer waren meistens für mehrere Dörfer zuständig  In ihrem Kalender liefen dann die Termine von allen Schlachtern zusammen  Im Gegensatz zu Schweinen war bei Rindern mehr Kraftaufwand für die Helfer erforderlich, denn das Rind wurde nach dem Abziehen der Haut an einer Winde hochgezogen und musste dort einige Tage abhängen, um das Fleisch reifen zu lassen  Später wurde die Winde durch den Frontlader eines Treckers ersetzt, was die Arbeit sehr erleichterte  Einen ersten Einbruch bei den Hausschlachtungen gab es in den 1960er Jahren  Als die Badezimmer in den Häusern einzogen, verschwand oft der gute alte Mantelkessel  Oft taten sich dann mehrere Familien zusammen und schlachteten dort, wo die Voraussetzungen noch vorhanden waren  Ende der 1980er Jahre schlief dann aber diese Tradition ganz ein  Nicht zuletzt, weil die Fleischbeschau relativ teuer ge- worden war und auch die Abfälle gegen Gebühr fachgerecht entsorgt werden mussten  Bei allen, die aber trotzdem nicht auf ihr traditionelles Schlacht- fest verzichten mochten, hat sich in den 1980er Jahren das „Schlachten lassen“ durchgesetzt  Man schlachtete nicht mehr selbst auf dem Hof, sondern gibt das Schwein zu den Landfleischereien Schöwe in Sandstedt oder Reinke in Aschwarden und holt es einen Tag später fertig zerlegt wieder ab  Die Wurst und die alten Hausschlachtungsspezialitäten kann man dann zu Hause machen, wie in alten Zeiten 
1977 – bei Effe, Uthlede
1982 – bei Krai, Driftsethe
UNTER DER STALEKE
WINTER 2016 | 17
1981 – bei Butt, Wulsbüttel
1984 – bei Ficke, Rechtebe
1982, bei Krai, Driftsethe
1984 – bei Ficke, Rechtebe


































































































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